Montag, 31. August 2015

Hooks Spaziergang.

Heute Abend wollte ich mit Hook gerne Fahrrad fahren. Ich konnte aber mein Licht nicht finden und es wurde schon dunkel, daraus wurde also nichts. Ich bin dann etwas angegangen, was ich schon länger vorhatte. Wir sind zu Fuß losgezogen und ich habe die Führung komplett an Hook abgegeben. Er durfte hin wo er wollte und auch machen was er sonst nicht darf.

Zielstrebig hat er mich in den Park geführt und unterwegs überall dort hingepinkelt, wo er sonst nicht darf. Erstmal hat er abgecheckt, ob die Stelle, an der oft Brot für Vögel liegt, gefüllt ist - er wurde enttäuscht. Weiter ging es auf die Wiese, wo er erstmal eine Pause eingelegt hat, sich gewälzt hat und kuscheln wollte.

Anfangs hat er mich oft fragend angeschaut, als würde er wissen wollen "und was sollen wir jetzt machen?". Ein bisschen wie jemand, der für eine ganze Gruppe entscheiden soll, was man als nächstes macht und diesen Job ganz und garnicht mag. Nach unserer Pause ist er aber entschlossener losgestiefelt.

Zwischendurch wurde ganz viel geschnuppert, gepinkelt und Futter gesucht. Als nächstes hat er einen Hund angesteuert, mit dem er ein bisschen umhergehüpft ist. Erstaunlich fand ich, dass er nur zu sehr ausgewählten Hunden Kontakt wollte. Den meisten ist er aus dem Weg gegangen. Dann ging es weiter auf den alten Messeplatz, auf dem sich zu 90'er-Musik 8.500 Inline Skater für die Blade Night versammelt hatten. Hook ist zielstrebig durch sie durchgelaufen und hat den Biergarten angesteuert. Eine schöne Idee - leider hatte ich aber kein Geld dabei, das fiel also aus. Ich bin am Rand des Biergartens dann einfach stehengeblieben. So zwanzig mal hat Hook es dann noch versucht mich aus den verschiedensten Richtungen doch noch in den Biergarten zu kriegen.

Als Hook die Biergarten-Idee aufgegeben hat, ging es zurück in den Park über einen dunklen Weg, an dem ein Obdachloser wohnt - da würde ich im Dunkeln sonst nie langgehen! Am Ende des Weges wartete der nächste Hund, mit dem Hook Kontakt aufnehmen wollte. Den hätte er auch gerne verführt, dem habe ich aber Einhalt geboten. Mit dem Herrchen habe ich dann noch gequatscht, solange Hook halt da bleiben wollte. Das macht man nämlich so, während die Hunde an der Leine miteinander spielen... Nach dieser Begegnung ist Hook nochmal zurück zum alten Messeplatz gegangen, den die meisten Inline Skater inzwischen verlassen hatten. Langsam mit viel schnuppern und pinkeln ging es wieder in Richtung Zuhause. In ein paar Restaurants hat Hook den Kopf gesteckt, besonders interessiert war er an "Madame Hu". Vielleicht hat er da seine Seelenverwandte gesucht? Einen Umweg über ein paar Straßen (die wir fast nie nehmen) hat Hook noch gemacht. Er wirkte dabei aber nie so, als würde er unser Zuhause suchen, sondern als würde er den Spaziergang noch länger auskosten wollen. Er schaut übrigens nicht ob Autos kommen, bevor er über die Straße geht, ging aber erstaunlicherweise nur drüber, wenn grad keins kam. Also wer weiß...

Schließlich ist Hook in unsere Straße eingebogen und wir waren schon bei unserer Haustür, da ist er aber nochmal umgedreht. Fast neben unser Haustür stand nämlich der Döner-Imbiss-Verkäufer und hat ein Eis gegessen. Vor ihn hat Hook sich gestellt und ihn recht entschlossen angeschaut. Was macht der Herr (ich treffe ihn oft und bin mir ziemlich sicher, dass er Angst vor Hunden hat)? Er wirft ihm den letzten Fitzel seiner Waffel zu. Hook hat das natürlich gerne angenommen und ihn weiter angeschaut. Was passiert??? Der Mann geht in den Laden und holt einen fetten Keks für Hook. Ich sag euch: Hook weiß genau wie es läuft!

1 1/2 Stunden waren wir unterwegs. Ich habe Sachen gemacht, die ich sonst nie mache, die ich sonst doof finde, oder vor denen ich mich fürchte. Hook hat einfach gemacht, wozu er Lust hatte. Nach dem Keks habe ich dann wieder übernommen und uns die letzten Schritte (laut lachend) nachhause gebracht. Ich glaube Hook hätte sein neues Geschäftskonzept nur allzu gerne weiter ausgebaut.

Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Mal. Für mehr Flexibilität und neue Perpektiven.

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