Montag, 20. Februar 2017

Dänemark im Januar.

Stell dir vor du fährst nachhause und es fühlt sich an, als würdest du deine Heimat verlassen…


So ging es mir, als wir freitags aus Dänemark zurück Richtung München gefahren sind. Ich fühle mich so verbunden mit Westjütland. Dem Meer, der Heide, dem moosig-sandigen Wald und seit diesem Urlaub auch noch ein bisschen mehr mit der dänischen Mentalität. Mit im Gepäck war nämlich das Buch „Hygge – ein Lebensgefühl, das einfach glücklich macht“ von Meik Wiking, in dem es im wesentlich um die Leidenschaft der Dänen geht, es sich „hyggelig“, also gemütlich/behaglich, zu machen und es sich gut gehen zu lassen. Wesentliche Bestandteile hierfür sind Kerzen, Kaminfeuer, Seelenbaumel-Zeit und leckeres Essen oder auch Genießer-Zeit in der Natur. Was hatten wir es also hyggelig…




Angereist sind wir über Steinau, Essen und Bremerhaven. Wir haben unterwegs Familienzeit verbracht, eine neue Erdenbürgerin begrüßt und einen Geburtstag gefeiert. Zwischenzeitlich habe ich die Schock-Nachricht erhalten, ich hätte meine Bachelorarbeit nicht abgegeben, was sich jedoch als ein Versehen des Prüfungsamts herausgestellt hat. Ein für mich recht nervenaufreibendes… Als die Angelegenheit geklärt war, konnte der Urlaub losgehen.



Gewünscht hatte ich mir Winterstürme mit anschließendem Aufwärmen am Kamin. Das Wetter war wesentlich milder als gedacht, es war schon kalt, sodass wir uns nach langen Spaziergängen tatsächlich am Feuer aufwärmen konnten, aber weitestgehend „unwindig“ und die See sogar größtenteils recht friedfertig.



 Wir waren jeden Tag viel draußen und haben die langen Abende mit Harry Potter schauen, lesen und Gesellschaftsspielen verbracht. Und die Abende waren tatsächlich sehr lang... Ab ungefähr halb sechs war es dunkel. Das ist jetzt nicht sonderlich dramatisch, wir waren jedoch fast die einzigen Bewohner der Ferienhaussiedlung im Wald und da war es wirklich dunkel. Da habe ich mal gemerkt wie aktiv ich auch in der Dunkelheit in der Stadt sein kann, rund um unser Häuschen konnte man nämlich abends tatsächlich nichts mehr machen. Es war einfach schwarz. Schon bei der Abend-Hunde-Runde konnten wir uns nur mit Mini-Schritten fortbewegen, weil wir einfach nichts mehr gesehen haben. Einige Nächte waren sternenklar. Was für ein Anblick! So viele Dimensionen sind am städtischen Nachthimmel kaum erkennbar. Sobald wir gemerkt haben, dass es wieder eine Sternennacht war, haben wir nur noch staunend in den Himmel geschaut und sind an einem Abend auch nochmal losgefahren um uns hinter den Dünen einfach in die Heide zu legen und zu staunen. Sogar einige Sternschnuppen haben wir entdeckt. In einer anderen, bewölkten, Nacht waren wir am Strand. Das wollte ich schon lange mal machen. 



 Um die „Hygge“ auf die Spitze zu treiben haben wir an unserem letzten Abend, nach leckerem Fisch aus Hvide Sande, Stockbrot am Kamin gemacht. Das ganze Haus war danach völlig verraucht und wir konnten nichts anderes mehr als „Ach, ist das schön“ zu sagen – und das in Dauerschleife.



 In diesem Urlaub haben wir mal wieder ein paar Ausflüge gemacht an Orte, an denen ich länger nicht mehr war und die ich Sebastian zeigen wollte. Wir waren am Filsø, am Bovbjerg Fyr, in Bork Havn und in Ribe. Darüber möchte ich gerne einzelne Blogposts schreiben – die nächste Zeit hier wird also besonders hyggelig : )