Stell
dir vor du fährst nachhause und es fühlt sich an, als würdest du deine
Heimat verlassen…
So ging es mir, als wir freitags aus
Dänemark zurück Richtung München gefahren sind.
Ich fühle mich so verbunden mit Westjütland. Dem Meer, der Heide, dem
moosig-sandigen Wald und seit diesem Urlaub auch noch ein bisschen mehr
mit der dänischen Mentalität. Mit im Gepäck war nämlich das Buch „Hygge – ein Lebensgefühl, das einfach glücklich macht“ von Meik Wiking, in dem es im wesentlich um die
Leidenschaft der Dänen geht, es sich „hyggelig“, also gemütlich/behaglich, zu
machen und es sich gut gehen zu lassen. Wesentliche Bestandteile hierfür
sind Kerzen, Kaminfeuer, Seelenbaumel-Zeit und leckeres
Essen oder auch Genießer-Zeit in der Natur. Was hatten wir es also hyggelig…
Angereist
sind wir über Steinau, Essen und Bremerhaven. Wir haben unterwegs
Familienzeit verbracht, eine neue Erdenbürgerin begrüßt und einen
Geburtstag gefeiert. Zwischenzeitlich habe ich die
Schock-Nachricht erhalten, ich hätte meine Bachelorarbeit nicht
abgegeben, was sich jedoch als ein Versehen des Prüfungsamts
herausgestellt hat. Ein für mich recht nervenaufreibendes… Als die
Angelegenheit geklärt war, konnte der Urlaub losgehen.
Gewünscht
hatte ich mir Winterstürme mit anschließendem Aufwärmen am Kamin. Das
Wetter war wesentlich milder als gedacht, es war schon kalt, sodass wir
uns nach langen Spaziergängen tatsächlich
am Feuer aufwärmen konnten, aber weitestgehend „unwindig“ und die See
sogar größtenteils recht friedfertig.
Wir
waren jeden Tag viel draußen und haben die langen Abende mit Harry
Potter schauen, lesen und Gesellschaftsspielen verbracht. Und die Abende
waren tatsächlich sehr lang... Ab ungefähr halb
sechs war es dunkel. Das ist jetzt nicht sonderlich dramatisch, wir
waren jedoch fast die einzigen Bewohner der Ferienhaussiedlung im Wald
und da war es wirklich dunkel. Da habe ich mal gemerkt wie aktiv ich
auch in der Dunkelheit in der Stadt sein kann, rund
um unser Häuschen konnte man nämlich abends tatsächlich nichts mehr
machen. Es war einfach schwarz. Schon bei der Abend-Hunde-Runde konnten
wir uns nur mit Mini-Schritten fortbewegen, weil wir einfach nichts mehr
gesehen haben. Einige Nächte waren sternenklar.
Was für ein Anblick! So viele Dimensionen sind am städtischen
Nachthimmel kaum erkennbar. Sobald wir gemerkt haben, dass es wieder
eine Sternennacht war, haben wir nur noch staunend in den Himmel
geschaut und sind an einem Abend auch nochmal losgefahren um
uns hinter den Dünen einfach in die Heide zu legen und zu staunen.
Sogar einige Sternschnuppen haben wir entdeckt. In einer anderen,
bewölkten, Nacht waren wir am Strand. Das wollte ich schon lange mal
machen.
Um
die „Hygge“ auf die Spitze zu treiben haben wir an unserem letzten
Abend, nach leckerem Fisch aus Hvide Sande, Stockbrot am Kamin gemacht.
Das ganze Haus war danach völlig verraucht und wir
konnten nichts anderes mehr als „Ach, ist das schön“ zu sagen – und das
in Dauerschleife.
In
diesem Urlaub haben wir mal wieder ein paar Ausflüge gemacht an Orte, an
denen ich länger nicht mehr war und die ich Sebastian zeigen wollte.
Wir waren am Filsø, am Bovbjerg Fyr, in Bork Havn
und in Ribe. Darüber möchte ich gerne einzelne Blogposts schreiben –
die nächste Zeit hier wird also besonders hyggelig : )
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